Verein zur Förderung von Basler Absolventen auf dem Gebiet der Alten Musik
Konzert 2: 

Mittwoch, 22. Juni 2022, 20 Uhr, Galeriesaal Volkshaus, Basel

Johann Sebastian Bach
Goldberg-Variationen
Diego Ares


Eintritt frei, Kollekte

Programm als pdf zum herunterladen
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Programm


Johann Sebastian Bach
(1685–1750)
Goldberg-Variationen
Adagio BWV 968


Aria mit 30 Veränderungen BWV 988 («Goldberg-Variationen»)
Aria
Variatio 1                    
Variatio 2
Variatio 3    Canone all’Unisuono
Variatio 4
Variatio 5
Variatio 6    Canone alla Seconda
Variatio 7    al tempo di Giga
Variatio 8
Variatio 9    Canone alla Terza
Variatio 10    Fughetta
Variatio 11
Variatio 12    Canone alla Quarta
Variatio 13
Variatio 14
Variatio 15    Canone alla Quinta
Andante
Variatio 16    Ouverture
Variatio 17
Variatio 18    Canone alla Sesta
Variatio 19
Variatio 20
Variatio 21    Canone alla Settima
Variatio 22    Alla breve
Variatio 23
Variatio 24    Canone all’Ottava
Variatio 25    adagio
Variatio 26
Variatio 27    Canone alla Nona
Variatio 28
Variatio 29
Variatio 30    Quodlibet


Aria da capo
Die Goldberg-Variationen


Die Goldberg-Variationen gelten als Klassiker der Cembaloliteratur und sind Gegenstand der gelehrtesten und raffiniertesten Studien und Analysen. Das Werk bietet sich dafür an, denn egal, wie man es betrachtet, die numerischen Proportionen und Intervallbeziehungen der neun Kanons, die es enthält, gehören zu den bewundernswertesten, die man in der Geschichte der Tastenmusik finden kann. Aber sicherlich gibt es in ihnen etwas, das viel wichtiger und transzendenter ist als die Zahl, das ewiger ist als ihre Architektur.
Im Laufe der Jahre hatte ich Gelegenheit, die unterschiedlichsten Menschen zu treffen, die mir ihre Erfahrungen mit den Variationen anvertraut haben. Ein mallorquinischer Maler gestand mir einmal, dass das Hören dieses Werks ihm half, das Licht in seinen Bildern zu finden. Ich erinnere mich auch an eine Frau, die mir erzählte, dass sie dank der Goldberg-Variationen Trost und Hoffnung finden konnte. Und was ist mit der (ebenso umstrittenen wie symptomatischen) Legende des unglücklichen Grafen Kayserling, der seine langen schlaflosen Nächte durch das Hören der Goldberg-Variationen erleichterte!
Es ist nicht wichtig, dass ich Ihnen erzähle, was sie in meinem Leben bedeuteten oder bedeuten, und noch weniger, dass ich so tue, als würde ich Ihnen sagen, was sie für Sie bedeuten sollten. Viel wichtiger ist, dass ich Sie ermutige, sie sich zu eigen zu machen, ihnen Ihr Herz zu öffnen, ohne Misstrauen oder Argwohn. Kurzum: dass Sie sie als das wunderbarste Geschenk betrachten, das dieser grosse Familienvater Bach der Menschheit gemacht hat.
Diese Variationen gehören nicht mehr exklusiv Bach, nicht Kayserling, nicht Glenn Gould und auch nicht mir... sie leben für immer, dank uns allen, die wir sie in unseren Seelen zum Klingen bringen und unserem Geist erlauben, den Trost und die Freude zu geniessen, die sie vermitteln.
Sie wieder in dieser schönen Stadt Basel zu spielen, hier, wo ich sie mit 22 Jahren zum ersten Mal gespielt habe, macht mich unendlich glücklich. Dieser Anlass ist etwas ganz Besonderes, denn ich werde sie zum ersten Mal auf einem aussergewöhnlichen Cembalo spielen: Alan Gotto‘s Kopie von H. A. Hass‘s Cembalo mit drei Manualen von 1740. Dieses Instrument, das mit seinen Manualen die Kombinationen und Wechsel vieler Register ermöglicht, scheint mir das ideale Instrument zu sein, um die komplexe Klangwelt der Variationen zu beleuchten.     
Mögen diese Variationen mit Hilfe dieses kostbaren Instruments für Sie eine Quelle des Lichts sein (wie sie es für den mallorquinischen Maler waren), oder vielleicht ein Trost, oder ein klangvoller Balsam für Ihr Unbehagen (wie sie es für Graf Kayserling waren), oder mögen sie - wer weiss - für Sie etwas sein, was sie nie zuvor waren, etwas Ungewöhnliches und Einzigartiges, etwas legitim Unwiederholbares, denn diese Variationen wirken weiter, ohne Erklärungen abzugeben!

Diego Ares


​Zum Musiker
Diego Ares, (Vigo/Spanien 1983), studierte Klavier bei Aleksandras Jurgelionis und Aldona Dvarionaitė. Im Alter von 14 Jahren begann er, unter Anleitung von Pilar Cancio, sich mit dem Cembalo vertraut zu machen. Im Alter von 18 Jahren zog er nach Holland, um seine Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Den Haag fortzusetzen und bei Richard Egarr in Amsterdam zu studieren. Von 2004 bis 2010 studierte er an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jörg-Andreas Bötticher und Jesper Christensen. Er perfektionierte seine Technik bei den Cembalistinnen Carmen Schibli (Schülerin von Eta Harich-Schneider) und Genoveva Gálvez (Schülerin von Rafael Puyana).
 Konzerte führten Diego Ares in zahlreiche europäische Länder sowie nach Japan und Kanada. Er hat Aufnahmen für das Projekt «All of Bach» der Netherlands Bach Society sowie für Columna Música, Pan Classics und Harmonia Mundi realisiert, die von der Fachkritik mit Begeisterung aufgenommen wurden und mehrfach ausgezeichnet wurden, etwa mit dem Diapason d‘Or oder dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Diego Ares unterrichtete Cembalo, Fortepiano und Basso continuo am Konservatorium in Trossingen, an der Sommerakademie in Gstaad und am Genfer Konservatorium.





Konzert 3: Mittwoch, 21. September 2022
Konzert 4: Mittwoch, 30. November 2022
Jeweils um 20 Uhr



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