Konzert 4 | Saison 2023
Mittwoch, 6. Dezember 2023
20 Uhr
Miserere
«Französische Polyphonien für Frauenstimmen in Abteien des 17. Jahrhunderts»
Ensemble Correspondances
Sébastian Daucé, Leitung
Mittwoch, 6. Dezember 2023
20 Uhr
Miserere
«Französische Polyphonien für Frauenstimmen in Abteien des 17. Jahrhunderts»
Ensemble Correspondances
Sébastian Daucé, Leitung
Das waren die Konzerte 2023
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Plakat als pdf Konzert 2 | Konzertreihe – Festtage Alte Musik Mittwoch, 30. August 2023 Peterskirche, Basel 20 Uhr Pirame et Tisbé Französische Kantaten von Louis-Nicolas Clérambault (1676–1749) a nocte temporis Reinoud Van Mechelen, Countertenor, Leitung Anna Besson, Barockflöte Joanna Huszcza, Barockvioline Loris Barrucand, Cembalo Myriam Rignol, Viola da gamba Eintritt frei, Kollekte Programm Louis-Nicolas Clérambault (1676–1749) Françoises Mellées de Simphonies Kantaten. Buch III. Paris, 1716. Apollon Kantate über den Frieden, für Solostimme und Symphonie Françoises à I. et II. Voix Cantatas. Mit und ohne Sinfonie. Buch I. Paris, 1710. Le Jaloux Zweite Kantate für Solostimme und Symphonie Françoises Mellées de Simphonies Kantaten. Buch II. Paris, 1713. Pyrame et Thisbé Vierte Kantate für Solostimme und Symphonie |
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Programm als pdf zum herunterladen
Konzert 1 | Konzertreihe – Festtage Alte Musik
Dienstag, 23. Mai 2023
Wildt’sches Haus, Basel
20 Uhr
Pour le Plaisir du Roi
Hofmusik von Lully, Paisible, Dornel, Bodin de Boismortier und Reinhard Keiser
Ensemble La Petite Écurie
Miriam Jorde Hompanera – Barockoboe
Valerie Colen – Barockoboe
Marc Bonastre Riu – Taille
Giovanni Battista Graziadio – Barockfagott
Philipp Lamprecht – Perkussion
Eintritt frei, Kollekte
La Petite Écurie
La Petite Écurie ist ein international besetztes Ensemble bestehend aus Barockoboen (franz.«Hautbois»), Taille, Barockfagott und historischen Schlaginstrumenten.
Hautboistenensembles waren im späten 17. und 18. Jahrhundert äusserst beliebt. Ausgehend von der «Grande écurie» Ludwigs XIV., in der neben anderen Formationen die meisten seiner Bläser angestellt waren, verbreitete sich die beliebte Oboe samt Hautboistenbande bald im restlichen Europa. Es entstand ein vielseitiges Bläser-Repertoire, welches La Petite Écurie pflegt.
2018 gegründet, stösst La Petite Écurie auf reges Interesse bei Publikum und renommierten Konzertveranstaltern. So musizierte das Ensemble bei den Internationalen Barocktagen in Melk, beim Kammermusikfest Lockenhaus (AT) und auf den Festivals in Urbino (IT) und Valletta (Malta). 2020 wurde das Barockensemble in das European Early Music Network aufgenommen.
Ausserdem lud die Philharmonie Luxembourg das Ensemble ein, Teil eines Theaterstücks für Kinder zu sein.
2021 nahm La Petite Écurie ihr Debut-Album «The Queen’s Favourites» für das Label Arcana (Outhere Music) auf. Weitere Einspielungen sind bereits in Planung.Im August 2022 stellte der Musikjournalist Marcus Stäbler das Ensemble in einer einstündigen Sendung auf NDR Kultur einer breiten Öffentlichkeit vor. Abgesehen von Originalmusik für Hautboistenbande spielt das Ensemble auch erweitertes Repertoire, darunter Traditionals und moderne Musik, welche teilweise für das Ensemble bearbeitet wird.
Demnächst wird das Ensemble bei den Tagen Alter Musik Regensburg und dem BachFest Leipzig auftreten.
Konzert 1 | Konzertreihe – Festtage Alte Musik
Dienstag, 23. Mai 2023
Wildt’sches Haus, Basel
20 Uhr
Pour le Plaisir du Roi
Hofmusik von Lully, Paisible, Dornel, Bodin de Boismortier und Reinhard Keiser
Ensemble La Petite Écurie
Miriam Jorde Hompanera – Barockoboe
Valerie Colen – Barockoboe
Marc Bonastre Riu – Taille
Giovanni Battista Graziadio – Barockfagott
Philipp Lamprecht – Perkussion
Eintritt frei, Kollekte
La Petite Écurie
La Petite Écurie ist ein international besetztes Ensemble bestehend aus Barockoboen (franz.«Hautbois»), Taille, Barockfagott und historischen Schlaginstrumenten.
Hautboistenensembles waren im späten 17. und 18. Jahrhundert äusserst beliebt. Ausgehend von der «Grande écurie» Ludwigs XIV., in der neben anderen Formationen die meisten seiner Bläser angestellt waren, verbreitete sich die beliebte Oboe samt Hautboistenbande bald im restlichen Europa. Es entstand ein vielseitiges Bläser-Repertoire, welches La Petite Écurie pflegt.
2018 gegründet, stösst La Petite Écurie auf reges Interesse bei Publikum und renommierten Konzertveranstaltern. So musizierte das Ensemble bei den Internationalen Barocktagen in Melk, beim Kammermusikfest Lockenhaus (AT) und auf den Festivals in Urbino (IT) und Valletta (Malta). 2020 wurde das Barockensemble in das European Early Music Network aufgenommen.
Ausserdem lud die Philharmonie Luxembourg das Ensemble ein, Teil eines Theaterstücks für Kinder zu sein.
2021 nahm La Petite Écurie ihr Debut-Album «The Queen’s Favourites» für das Label Arcana (Outhere Music) auf. Weitere Einspielungen sind bereits in Planung.Im August 2022 stellte der Musikjournalist Marcus Stäbler das Ensemble in einer einstündigen Sendung auf NDR Kultur einer breiten Öffentlichkeit vor. Abgesehen von Originalmusik für Hautboistenbande spielt das Ensemble auch erweitertes Repertoire, darunter Traditionals und moderne Musik, welche teilweise für das Ensemble bearbeitet wird.
Demnächst wird das Ensemble bei den Tagen Alter Musik Regensburg und dem BachFest Leipzig auftreten.
Konzert in Rahmen der Generalversamlung
Mittwoch 22. März 2023
Wildt’sches Haus, Basel
20 Uhr
Come Farfalla
Unbekannte Madrigale aus Apulien (1582)
Werke von Baseo und Palestrina
Schola Cantorum Barensis
Cristina Fanelli – Cantus
Matteo Pigato – Altus
Roberto Rilievi – Quintus
Riccardo Pisani – Tenor
Michele Dispoto – Bassus
Gilberto Scordari – Leitung
Programm
Francesco Antonio BASEO (fl. 1573–1582)
I. Quercia superba e lieta (prima parte)
II. Da’ tuoi dorati rami (seconda parte)
III. L’arme tue furon gl’occhi (prima parte)
IV. L’angelica sembianza (seconda parte)
V. Fuggi ‘l sereno e ‘l verde
XIX. Se ben non veggon gl’occhi
Giannetto da PALESTRINA (1525–1594)
Io son ferito ahi lasso
Version aus F.A. Baseo, Primo libro (1573)
Francesco Antonio BASEO
XI. Come farfalla (prima parte)
XII. E d’appressarmi tremo (seconda parte)
XIII. Forz’è ch’io trovi (prima parte)
XIV. Muse beate (seconda parte)
XX. Se mai colpo d’amor
XXI. Basciami vita mia
Zum Programm
Die unbekannte Gestalt des aus Lecce stammenden Komponisten Francesco Antonio Baseo steht im Mittelpunkt einer Epoche – der letzten dreissig Jahre des 16. Jahrhunderts –, die in dem südöstlichen Teil des Königreichs Neapel, der Terra d›Otranto, von grossem kulturellen Eifer geprägt war. Von Baseo sind drei Sammlungen im Druck überliefert, die alle in Venedig veröffentlicht wurden: eine Sammlung von Canzoni villanesche alla napolitana (1573) und zwei Sammlungen von Madrigali a cinque voci (1573 und 1582). Diese Veröffentlichungen sind die einzigen Quellen, die uns zur Verfügung stehen, um seine Biografie zu erforschen. Aus den Kopfzeilen der beiden Madrigalbücher erfahren wir, dass er – vermutlich ununterbrochen über einen Zeitraum von neun Jahren – Maestro di Cappella an der Kathedrale von Lecce war; das Vorwort und die Autorenliste des Villanellenbuchs hingegen führen uns in das dichte Beziehungsgeflecht des Baseo mit dem Adel von Lecce ein: von Mettola bis Guidani, von Mareschallo bis Santo Pietro del Negro. Geboren in einer Familie wahrscheinlich venezianischer Herkunft (Baseo: von Baxejo, Basegio, Baseggio), war Francesco Baseo nicht nur ein Künstler, der tief in das soziokulturelle Gefüge der Stadt Lecce integriert war, sondern auch ein Lehrer für einige Vertreter der nächsten Generation von Musikern des Salento. Die beiden Veröffentlichungen von 1573 zeigen, dass er die repräsentativsten Kompositionen eines bestimmten geografischen Kontextes sammeln wollte: Die Villanellen-Sammlung bietet einen Querschnitt der repräsentativsten Komponisten von Lecce, während das Madrigalbuch eine Auswahl der wichtigsten Komponisten präsentiert, die in jenen Jahren zwischen Rom und Neapel tätig waren. So finden sich darin Unikate von Ortiz, Da Nola, De Monte und Roy, sowie eine kostbare, unveröffentlichte Version von Palestrinas Io son ferito ahi lasso, die im Mittelpunkt des Konzerts steht. Die Veröffentlichung von 1582 – aus der die heute Abend aufgeführten Madrigale stammen – verlieh Baseo endgültig die Weihe als Komponist: Neunzehn der einundzwanzig Madrigale in der Sammlung sind seine eigenen Kompositionen. Die Sammlung, gewidmet Ferrante Caracciolo, dem Gouverneur der Provinzen Otranto und Bari, basiert auf weitgehend anonymen Texten (vielleicht von Baseo selbst verfasst) und in einigen Fällen auf Werken von Francesco Petrarca (Madrigale III, IV und V) und Ludovico Ariosto (XIX). Der kompositorische Stil ist raffiniert und solide: Die homorhythmische Schreibweise – verwendet in den Incipits und in einigen Abschnitten, in denen der Text eine «chorische» Betonung erfordert (Madrigal I und IV) – lässt Raum für einen straffen Kontrapunkt (Madrigal V und XII) und baut mit grosser Ausgewogenheit auf den verschiedenen Textepisoden auf (Madrigal XIII); nicht selten überrascht der Komponist mit harmonischen Lösungen von hervorragender Qualität (che gran tempo brami in Madrigal II, tal io misero son in Madrigal XI, la speranza morta in Madrigal XIX). Es ist schwierig, mit Sicherheit zu sagen, woher eine solche kompositorische Meisterschaft stammt, vor allem in Ermangelung einer angemessenen Dokumentation. Offensichtlich ist jedoch, dass Baseos Kompositionen ähnliche Züge aufweisen wie andere apulische Komponisten derselben Generation (Primavera, Felis, Effrem), die zwischen den 1650er und 1670er Jahren in neapolitanischen Musikkreisen verkehrten, zur gleichen Zeit, als Neapel – in enger Synergie mit Rom – die Heimat von Komponisten des Kalibers von Philippe De Monte, Orlando di Lasso und Diego Ortiz war. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass auch Baseo selbst diese Komponisten direkt aufgesucht hat. Dies würde erklären, warum er über unveröffentlichte Manuskripte von Ortiz, Da Nola, Roy, Palestrina und De Monte verfügte. Die Möglichkeiten, Licht in die Geschichte dieses Komponisten zu bringen, scheinen vielfältig zu sein, aber es ist sicher, dass die unerwartete Qualität seines Werks einen neuen Impuls im Mare magnum der Dokumente auslöst, um in der Gegenwart eine lebendige Erinnerung an diese fruchtbare Vergangenheit zu schaffen.
Gilberto Scordari> Programm als pdf
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Schola Cantorum Barensis
Die Schola Cantorum Barensis ist ein Gesangs- und Instrumental-Ensemble spezialisiert auf das musikalische Repertoire des 16. und 18. Jahrhunderts. Gegründet und geleitet von Gilberto Scordari, die Schola präsentiert sich seit seiner Gründung als Ort der Begegnung zwischen Musiker aus Apulien und Artisten aus anderen Teilen des europäischen Kontinents; Debüt in Bari im Dezember 2018 mit der Eröffnung des Barion Festival (Bari) mit einem Programm zur deutschen Adventsmusik des 17. und 18. Jahrhunderts (Bach, Bruhns, Schütz, Praetorius). Die besondere Aufmerksamkeit für die Wiederherstellung und Aufwertung des unveröffentlichtes Repertoires der apulischen Schule hat das Ensemble dazu gebracht, seine erste CD-Aufnahme zu widmen – das 2021 für das Label DA VINCI und Gegenstand dieses Konzerts veröffentlicht wurde – an Francesco Antonio BASEO. Im November 2022 erschien, ebenfalls für DA VINCI, die Aufnahme der Mottetti von Giulio San Pietro DEL NEGRO (ca.1565–1620), einem Schüler von Baseo der aktiv in Mailand und Pavia war.
Mittwoch 22. März 2023
Wildt’sches Haus, Basel
20 Uhr
Come Farfalla
Unbekannte Madrigale aus Apulien (1582)
Werke von Baseo und Palestrina
Schola Cantorum Barensis
Cristina Fanelli – Cantus
Matteo Pigato – Altus
Roberto Rilievi – Quintus
Riccardo Pisani – Tenor
Michele Dispoto – Bassus
Gilberto Scordari – Leitung
Programm
Francesco Antonio BASEO (fl. 1573–1582)
I. Quercia superba e lieta (prima parte)
II. Da’ tuoi dorati rami (seconda parte)
III. L’arme tue furon gl’occhi (prima parte)
IV. L’angelica sembianza (seconda parte)
V. Fuggi ‘l sereno e ‘l verde
XIX. Se ben non veggon gl’occhi
Giannetto da PALESTRINA (1525–1594)
Io son ferito ahi lasso
Version aus F.A. Baseo, Primo libro (1573)
Francesco Antonio BASEO
XI. Come farfalla (prima parte)
XII. E d’appressarmi tremo (seconda parte)
XIII. Forz’è ch’io trovi (prima parte)
XIV. Muse beate (seconda parte)
XX. Se mai colpo d’amor
XXI. Basciami vita mia
Zum Programm
Die unbekannte Gestalt des aus Lecce stammenden Komponisten Francesco Antonio Baseo steht im Mittelpunkt einer Epoche – der letzten dreissig Jahre des 16. Jahrhunderts –, die in dem südöstlichen Teil des Königreichs Neapel, der Terra d›Otranto, von grossem kulturellen Eifer geprägt war. Von Baseo sind drei Sammlungen im Druck überliefert, die alle in Venedig veröffentlicht wurden: eine Sammlung von Canzoni villanesche alla napolitana (1573) und zwei Sammlungen von Madrigali a cinque voci (1573 und 1582). Diese Veröffentlichungen sind die einzigen Quellen, die uns zur Verfügung stehen, um seine Biografie zu erforschen. Aus den Kopfzeilen der beiden Madrigalbücher erfahren wir, dass er – vermutlich ununterbrochen über einen Zeitraum von neun Jahren – Maestro di Cappella an der Kathedrale von Lecce war; das Vorwort und die Autorenliste des Villanellenbuchs hingegen führen uns in das dichte Beziehungsgeflecht des Baseo mit dem Adel von Lecce ein: von Mettola bis Guidani, von Mareschallo bis Santo Pietro del Negro. Geboren in einer Familie wahrscheinlich venezianischer Herkunft (Baseo: von Baxejo, Basegio, Baseggio), war Francesco Baseo nicht nur ein Künstler, der tief in das soziokulturelle Gefüge der Stadt Lecce integriert war, sondern auch ein Lehrer für einige Vertreter der nächsten Generation von Musikern des Salento. Die beiden Veröffentlichungen von 1573 zeigen, dass er die repräsentativsten Kompositionen eines bestimmten geografischen Kontextes sammeln wollte: Die Villanellen-Sammlung bietet einen Querschnitt der repräsentativsten Komponisten von Lecce, während das Madrigalbuch eine Auswahl der wichtigsten Komponisten präsentiert, die in jenen Jahren zwischen Rom und Neapel tätig waren. So finden sich darin Unikate von Ortiz, Da Nola, De Monte und Roy, sowie eine kostbare, unveröffentlichte Version von Palestrinas Io son ferito ahi lasso, die im Mittelpunkt des Konzerts steht. Die Veröffentlichung von 1582 – aus der die heute Abend aufgeführten Madrigale stammen – verlieh Baseo endgültig die Weihe als Komponist: Neunzehn der einundzwanzig Madrigale in der Sammlung sind seine eigenen Kompositionen. Die Sammlung, gewidmet Ferrante Caracciolo, dem Gouverneur der Provinzen Otranto und Bari, basiert auf weitgehend anonymen Texten (vielleicht von Baseo selbst verfasst) und in einigen Fällen auf Werken von Francesco Petrarca (Madrigale III, IV und V) und Ludovico Ariosto (XIX). Der kompositorische Stil ist raffiniert und solide: Die homorhythmische Schreibweise – verwendet in den Incipits und in einigen Abschnitten, in denen der Text eine «chorische» Betonung erfordert (Madrigal I und IV) – lässt Raum für einen straffen Kontrapunkt (Madrigal V und XII) und baut mit grosser Ausgewogenheit auf den verschiedenen Textepisoden auf (Madrigal XIII); nicht selten überrascht der Komponist mit harmonischen Lösungen von hervorragender Qualität (che gran tempo brami in Madrigal II, tal io misero son in Madrigal XI, la speranza morta in Madrigal XIX). Es ist schwierig, mit Sicherheit zu sagen, woher eine solche kompositorische Meisterschaft stammt, vor allem in Ermangelung einer angemessenen Dokumentation. Offensichtlich ist jedoch, dass Baseos Kompositionen ähnliche Züge aufweisen wie andere apulische Komponisten derselben Generation (Primavera, Felis, Effrem), die zwischen den 1650er und 1670er Jahren in neapolitanischen Musikkreisen verkehrten, zur gleichen Zeit, als Neapel – in enger Synergie mit Rom – die Heimat von Komponisten des Kalibers von Philippe De Monte, Orlando di Lasso und Diego Ortiz war. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass auch Baseo selbst diese Komponisten direkt aufgesucht hat. Dies würde erklären, warum er über unveröffentlichte Manuskripte von Ortiz, Da Nola, Roy, Palestrina und De Monte verfügte. Die Möglichkeiten, Licht in die Geschichte dieses Komponisten zu bringen, scheinen vielfältig zu sein, aber es ist sicher, dass die unerwartete Qualität seines Werks einen neuen Impuls im Mare magnum der Dokumente auslöst, um in der Gegenwart eine lebendige Erinnerung an diese fruchtbare Vergangenheit zu schaffen.
Gilberto Scordari> Programm als pdf
> Plakat als pdf
Schola Cantorum Barensis
Die Schola Cantorum Barensis ist ein Gesangs- und Instrumental-Ensemble spezialisiert auf das musikalische Repertoire des 16. und 18. Jahrhunderts. Gegründet und geleitet von Gilberto Scordari, die Schola präsentiert sich seit seiner Gründung als Ort der Begegnung zwischen Musiker aus Apulien und Artisten aus anderen Teilen des europäischen Kontinents; Debüt in Bari im Dezember 2018 mit der Eröffnung des Barion Festival (Bari) mit einem Programm zur deutschen Adventsmusik des 17. und 18. Jahrhunderts (Bach, Bruhns, Schütz, Praetorius). Die besondere Aufmerksamkeit für die Wiederherstellung und Aufwertung des unveröffentlichtes Repertoires der apulischen Schule hat das Ensemble dazu gebracht, seine erste CD-Aufnahme zu widmen – das 2021 für das Label DA VINCI und Gegenstand dieses Konzerts veröffentlicht wurde – an Francesco Antonio BASEO. Im November 2022 erschien, ebenfalls für DA VINCI, die Aufnahme der Mottetti von Giulio San Pietro DEL NEGRO (ca.1565–1620), einem Schüler von Baseo der aktiv in Mailand und Pavia war.
Das waren die Konzerte des Jahres 2022.
K O N Z E R T 4
Wildt’sches Haus Mittwoch, 23. November 2022 20 Uhr Galanter Blumenstrauss – Musikalische Blüten vom Berliner Hof Ensemble Flor Galante Friedrich der Grosse gilt als glühender Liebhaber der Künste, insbesondere der Musik. Obwohl ihm sein strenger Vater, Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., das Flöte spielen und andere künstlerische Betätigungen zu verbieten versuchte, scharte der junge Friedrich bereits als Kronprinz erlesene Musiker um sich. 1736 übersiedelte er mit einer 17-köpfigen Kapelle von Ruppin nach Rheinsberg und verbrachte dort auf seinem Musenhof die «glücklichsten Jahre seines Lebens». Mit der Thronbesteigung 1740 nahm Friedrich die Rheinsberger Hofkapelle mit nach Berlin und erweiterte sie königlich. Die Musik erfüllte ihm einerseits repräsentative Zwecke. Anderes spielte sich im Privaten ab – in kleinen kammermusikalischen Kreisen, wo sich der König unter Gleichgesinnten der geliebten Traversflöte widmen konnte. Kein Wunder, dass er sich dafür einige der besten Interpreten seiner Zeit an den Hof geholt hatte, die ihm teilweise bis an ihr Lebensende treu blieben. |
K O N Z E R T 3
Wildt’sches Haus Mittwoch, 28. September 2022, 20 Uhr A Bird Fancyer’s Delight Ensemble Sonorità Werke von Uccellini, Monteverdi, Purcell, Hotteterre, Williams u.A. Mit zwitschernder Instrumentalmusik aus dem 16. und 17. Jahrhundert lädt Ensemble Sonorità ein zu „A Bird Fancyer’s Delight“. Ausgehend vom gleichnamigen kleinen Flageolett Traktat aus dem 17. Jahrhundert, hat das junge Ensemble Triosonaten und Solostücke aus England, Frankreich und Italien zu einem vom Vogelgesang inspirierten Programm zusammengestellt. Es erklingen Werke mit einem eindeutig lautmalerischen Bezug, aber auch Adaptionen von Vokalmusik, die sich im abstrakten Sinne mit der Figur des Vogels befassen. In Grounds und eigenen kleinen Improvisationen können Sie die Spielfreude des Ensembles erleben, das, dem Namen Sonorità nach, stets mit einer Fülle von Klangfarben experimentiert. |
K O N Z E R T 2
Galeriesaal Volkshaus, Basel Mittwoch, 22. Juni 2022, 20 Uhr Johann Sebastian Bach Goldberg-Variationen Diego Ares Die Goldberg-Variationen gelten als Klassiker der Cembaloliteratur und sind Gegenstand der gelehrtesten und raffiniertesten Studien und Analysen. Das Werk bietet sich dafür an, denn egal, wie man es betrachtet, die numerischen Proportionen und Intervallbeziehungen der neun Kanons, die es enthält, gehören zu den bewundernswertesten, die man in der Geschichte der Tastenmusik finden kann. Aber sicherlich gibt es in ihnen etwas, das viel wichtiger und transzendenter ist als die Zahl, das ewiger ist als ihre Architektur. Im Laufe der Jahre hatte ich Gelegenheit, die unterschiedlichsten Menschen zu treffen, die mir ihre Erfahrungen mit den Variationen anvertraut haben. Ein mallorquinischer Maler gestand mir einmal, dass das Hören dieses Werks ihm half, das Licht in seinen Bildern zu finden. Ich erinnere mich auch an eine Frau, die mir erzählte, dass sie dank der Goldberg-Variationen Trost und Hoffnung finden konnte. Und was ist mit der (ebenso umstrittenen wie symptomatischen) Legende des unglücklichen Grafen Kayserling, der seine langen schlaflosen Nächte durch das Hören der Goldberg-Variationen erleichterte! |
K O N Z E R T 1
Wildt’sches Haus, Basel Dienstag, 5. April 2022, 20 Uhr Cantar alla viola Giovanna Baviera– Gambe und Stimme Cantar alla viola – die Begleitung des eigenen Gesangs auf der Viola da Gamba – galt als eine der exquisitesten künstlerischen Praktiken der Renaissancekultur. In seinem Buch Il libro del Cortegiano (1528) lobt Baldassare Castiglione die Kunst der Selbstbegleitung. Durch die Konzentration auf einen einzelnen Musiker und seine Gesangsstimme kann eine Klarheit und Unmittelbarkeit des musikalischen Ausdrucks erlebt werden, die sich von der eines grösseren Ensembles völlig unterscheidet. Das Programm ist eine Hommage an diese Kunst. Die im Programm aufgeführten Werke sind grösstenteils Intabulierungen oder Umarbeitungen von Stücken, die nicht speziell für Gambe und Gesang geschrieben wurden. |
Blicken Sie nochmals zurück auf die Festtage 2021.